Dampfbad der Wollust
Die Stadt brodelt. Sie zeigt sich vielfältig, wandlungsreich, kosmopolitisch. Wir tauchen ein in das Istanbul des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In türkischen Bädern und an anderen verruchten Treffpunkten verabreden sich Frauen, um einem damals unaussprechlichen Laster zu frönen: der lesbischen Liebe. In intimen Details wird vor dem Leser ausgebreitet, was selbst den Zeitgenossen auf immer verborgen geblieben wäre: eine Dreiecksbeziehung voll fataler Anziehung, mit rauschenden Orgien, Eifersuchtsattacken und ungezügelter Fleischesgier. Ausgang ungewiss… Eingebettet ist der Roman in das Panorama der als konservativ verschrienen Epoche Abdülhamids II. (1876-1908). Kurz vor der Jahrhundertwende geschrieben, bringt das nie zuvor in eine andere Sprache übersetzte „Dampfbad der Wollust“ zum ersten Mal in der modernen islamischen Literatur das große Tabuthema der weiblichen Homosexualität zur Sprache.