Darmstadt in der Barbarei
Arno Schmidt Erzählungen aus seiner Darmstädter Zeit
Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde e.V., Ulrich Joost
Im Jahr 1949 tritt der nicht mehr so ganz junge Arno Schmidt mit dem Paukenschlag
des „Leviathan“ in die Literatur. 30 Jahre später und nach einem
in Umfang, Gehalt und Gestalt wahrhaft großen Werk stirbt er in seiner
Wunschlandschaft, der Lüneburger Heide.
Vor juristischer Verfolgung wegen Gotteslästerung und Pornographie war
Schmidt im September 1955 aus dem konservativen Amtsgerichtsbezirk Trier
ins liberalere Darmstadt geflohen – das hiesige Gericht schlug die Klage nieder
und rettete ihn. So wurde ihm nicht nur ökonomisch die Stadt, sondern auch,
wie selbst die kleinen hier ausgehobenen Proben seiner Erzählkunst zeigen, in
der Genese seines Werks zu einem entscheidenden Dreh- und Angelpunkt.