Das Arbeitserziehungslager Breitenau (1940 – 1945).
Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem. Straflager, Haftstätte und KZ-Durchgangslager der Gestapostelle Kassel für Gefangene aus Hessen und Thüringen.
Gunnar Richter
Im Mai 1940 wurde von der Geheimen Staatspolizei Kassel, in Vereinbarung mit dem Bezirkskommunalverband, auf dem Gelände des ehemaligen Klosters und damaligen Arbeitshauses Breitenau in Guxhagen ein Arbeitserziehungslager eingerichtet. Es war eines der frühesten Arbeitserziehungslager im NS-Staat und das erste, in das auch Frauen eingewiesen wurden. Etwa 7.000 ausländische und mehr als 1.000 deutsche Schutzhaftgefangene aus dem Regierungsbezirk Kassel und aus Thüringen waren im Verlauf des Zweiten Weltkrieges dort inhaftiert, und für viele Verfolgte war es der Beginn eines Leidensweges, der in den großen Konzentrationslagern endete.