Das bildungstheoretische Potenzial inklusiver Pädagogik
Meilensteine der Konstruktion von Bildung und Behinderung am Beispiel von Kindern mit Lernschwierigkeiten
Birgit Papke
Inklusion erfordert Veränderungen, Umbau und Umdenken auf vielen
Ebenen. Ob Teilhabe gelingt, entscheidet sich letztlich im pädagogischen
Alltag. So muss in einem inklusiven Bildungssystem auch
geklärt werden, was Bildung ausmacht, wenn sie alle Kinder adressiert.
Was bedeutet hier Bildung und in welchem Zusammenhang stehen
die Konstrukte von Bildung und Behinderung? – Wurden doch traditionell
die Grenzen des ersten systemwirksam mit der Zuschreibung des zweiten
markiert. Das vorliegende Buch thematisiert in historischer Perspektive
die sich verändernden Vorstellungen über Bildung, Behinderung(en)
und Gerechtigkeit im Bildungssystem sowie die damit verbundenen kontroversen
Debatten sowie die häufig uneinheitlichen, teils gegenläufigen
Entwicklungen der sogenannten Sonder- und der sogenannten Regelpädagogik.
Die Analyse arbeitet die Beiträge integrations- und inklusionspädagogischer
Theorien (Reiser, Feuser, Prengel, Wocken, Reich) zu einem
gemeinsamen Bildungsverständnis für alle Kinder heraus. Diese Potenziale
integrations- und inklusionspädagogischer Theoriebildung werden
eingeordnet in bildungstheoretische Dimensionen sowie in die aktuellen
Debatten um Inklusion und Bildung als Menschenrecht.