Das Brandt-Attentat
Kai Bliesener
Deutschland Ende der 60er Jahre. Der von Hitler angezettelte 2. Weltkrieg scheint immer mehr in den Hintergrund zu rücken, weite Teile der Bevölkerung wollen mit diesem unrühmlichen Teil deutscher Vergangenheit am liebsten endgültig abschließen. In Bonn regiert seit 1966 Kurt-Georg Kiesinger, ein aus Baden-Württemberg stammender CDU Bundeskanzler mit zweifelhafter NS-Vergangenheit, in einer großen Koalition mit der SPD. Die rechtsradikale NPD zieht im April 1968 mit fast 10 Prozent in den Landtag von Baden-Württemberg ein. In den USA wird der Republikaner Richard Nixon im Januar 1969 als neuer Präsident vereidigt. Er sieht die angekündigte Neue Ostpolitik des Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl 1969 sehr kritisch. Dieser will mit einem Wandel durch Annäherung für eine Entspannung im Kalten Krieg und eine Annäherung der Systeme den Boden bereiten. Doch insbesondere die alten Kader, die sich in Politik
und Wirtschaft nach dem Krieg schnell wieder etabliert haben, sehen diese Politik als falsch an.
Vor diesem Hintergrund wird der ehemalige Geheimagent Carl Janson von Der Organisation beauftragt, ein angeblich von rechten Gruppierungen geplantes Attentat auf Willy Brandt zu verhindern. Erneut gerät Janson in einen Sumpf aus politischen Ränkespielen und kommt einer Verschwörung auf die Spur, die bis in höchste Regierungskreise der US-Regierung reicht und bei der Geheimdienste und rechtsradikale Gesinnungsgenossen planen, die noch junge Republik deutlich nach rechts zu rücken.