Das Diadem der hellenistischen Herrscher
Übernahme, Transformation oder Neuschöpfung eines Herrschaftszeichens? Kolloquium vom 30.-31.Januar 2009 in Münster
Achim Lichtenberger, Katharina Martin, H.-Helge Nieswandt, Dieter Salzmann
Das Diadem ist das zentrale Attribut hellenistischer Könige. Der Königstitel und das Tragen des Diadems sind untrennbar miteinander verknüpft und Ausdruck hellenistischen Königtums. Zur Erschließung der Selbstdarstellung und des Selbstverständnisses hellenistischer Könige ist die Klärung der Frage nach der Herkunft des Diadems eine zentrale Aufgabe der Altertumswissenschaften.
Der vorliegende Band ist in zwei Untersuchungsebenen unter gliedert: Zunächst wird die vorhellenistische Verwendung von (Kopf-)Binden und bandartigen Attributen untersucht. Dies geschieht sowohl in den von Alexander eroberten Kulturkreisen (Achämenidenreich, Vorderer Orient, Ägypten) als auch in verschiedenen Bereichen der griechisch-makedonischen Kultur – beides mit dem Ziel, die Möglichkeit einer Herleitung des Diadems aus den jeweils verschiedenen Traditionen zu diskutieren. In einem zweiten Abschnitt wird das Diadem aus literarischer sowie archäologisch-materieller Sicht als Zeichen der hellenistischen Königswürde beleuchtet und die Verwendung des Diadems in verschiedenen Einzelstudien analysiert.
Auf dieser Grundlage kann in einer Zusammenschau der numismatischen, archäologischen und literarischen Quellen in den verschiedenen Kulturräumen die Herkunft des Diadems (Übernahme, Transformation oder Neuschöpfung?) als Ausdruck monarchischer Repräsentation neu hinterfragt werden.