Das digitale Ich
Wie analog sind wir, wenn wir digital sind
Eva Flecken
Sind wir noch analog, schon digital oder irgendwas dazwischen?
Die Digitalisierung führte zu vielen Veränderungen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Dabei besteht die Debatte bis heute, ob dieser Wandel Gewinn oder Verderben für unsere Gesellschaft bedeutet. Die Pessimisten beschwören die analogen Zeiten als die authentischen und humaneren Phasen des sozialen Lebens. Die Optimisten hingegen sehen demokratischere Zeiten, in denen die Digitalisierung allen Menschen eine Stimme gibt. Diesen Diskurs nimmt Eva Flecken zum Anlass, genauer zu untersuchen, wie analog wir in einer digitalen Welt noch sein können und welche Befürchtungen eine Berechtigung haben.
– Zwischen fliegenden Herzen auf der einen und anonymem Hatespeech auf der anderen Seite: Wie authentisch ist Kommunikation in sozialen Netzwerken?
– Jagen, sammeln und speichern: Welche Kulturtechniken sind in die digitale Welt übergegangen und welche neu entstanden?
– Abdriften in die Extreme: Wie Filterbubbles entstehen und wie sie sich zerstechen lassen
– Die digitale Revolution verändert uns, und nicht wenige haben die Sorge, dass sie ihre Kinder frisst.
Evas Fleckens Analyse ist eine Zusammenstellung kursorischer Beobachtungen einer sich wandelnden Gesellschaft. Dabei wird deutlich: Das soziale Miteinander ist digitaler geworden, ganz klar, doch sind verblüffend viele Angewohnheiten und Mechanismen bereits im analogen angelegt. Daher plädiert die Autorin für einen angepassten kategorischen Imperativ: „Verhalte dich digital so, wie du auch analog behandelt werden möchtest.“