Das Experiment im Physikunterricht – Didaktische Konzepte und Ergebnisse einer Videostudie
Maike Tesch
Das Experimentieren ist eine zentrale Methode des Physikunterrichts. In aktuellen Bildungskonzeptionen wie Scientific Literacy, aber auch in Werken von Theodor Litt und Martin Wagenschein wird deutlich, wie wichtig es ist, die Naturwissenschaften als einen möglichen Zugang zur Natur kennen zu lernen und einordnen zu können. Es gibt nach wie vor Entwicklungsbedarf beim Einsatz von Experimenten, und eine Grundvoraussetzung dafür ist eine intensive Auseinandersetzung mit der derzeitigen Praxis. Diese Studie gibt einen Einblick in das Experimentieren in „normalen“ Physikstunden. Die aktuelle Unterrichtspraxis wird auf den Einsatz und die Einbettung von Experimenten hin untersucht. Damit soll ein Beitrag zur Lehr-Lern-Forschung geleistet werden, der auf Analysen von etwa 75 Videoaufnahmen von Physikstunden an Realschulen und Gymnasien (Sekundarstufe I) in Deutschland beruht. Die Absicht dieser Studie ist, durch Praxisuntersuchungen einen Beitrag zur Zusammenführung von didaktischer Forschung und Schulpraxis zu leisten. Die dazu durchgeführten empirischen Untersuchungen sind eingebettet in das Projekt „Lehr-Lernprozesse im Physikunterricht – Eine Videostudie“, das am IPN an der Universität Kiel durchgeführt und von der DFG im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Bildungsqualität von Schule“ (BIQUA) gefördert wird. Ergänzende qualitative Analysemethoden bieten einen tieferen Einblick in die Unterrichtspraxis und illustrieren kategorienbasierte Befunde. Es finden sich zahlreiche Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung des Physikunterrichts und die Nutzung von Videoaufnahmen für Lehrerfortbildungen.