Das Fenster zum Himmel
Roman um Rosamunde von der Asseburg
Gunter Czyrnik, Gunther Hirschligau
Geboren wurde Rosamunde Juliane 1672 in Eggenstedt als Tochter des Obristwachtmeisters Christoph von der Asseburg und seiner Ehefrau Gertrud von Alvensleben. Ihre sonderbare Begabung fiel den Menschen ihrer Umgebung bereits in jungen Jahren auf. Berühmt wurden ihre Visionen aber erst, als sie den großen Brand von Oschersleben im Jahre 1688 voraussagte.
Es war die Zeit des beginnenden Pietismus, einer Frömmigkeitsbewegung, die sich mit viel Gefühl und Ernsthaftigkeit in Europa ausbreitete. Rosamunde wurde zur „Prophetin des Pietismus“. Europäische Fürstenhäuser zogen Erkundigungen über dieses Mädchen ein, und auch ein gelehrter Mann wie Leibniz war von ihr beeindruckt. Als jedoch Johann Wilhelm Petersen ihre Visionen zu veröffentlichen begann, kam es zu ernsthaften theologischen Auseinandersetzungen, in die auch Rosamunde verwickelt wurde. Rosamunde Juliane war jedoch immer willkommener Gast in vielen Häusern Mitteldeutschlands. Sie starb vierzigjährig am 8. November 1712 und wurde in Schönfeld bei Pillnitz begraben. Jungfrauen der Gegend sollen ihren Sarg getragen und ihr Rosen ins Grab gestreut haben.