Das Gestapo-Gefängnis von Begunje/Vigaun 1941-1945
Stane Šinkovec
Die nördlichen Teile des heutigen Sloweniens wurden 1941 der Kärntner politischen Gewalt der NS-Herrschaft unterstellt, Oberkrain mit Kärnten vereint und so kam es dazu, dass das Gestapogefängnis Vigaun in Begunje für die Menschen diesseits und jenseits der Karawanken zu einer berüchtigten Folterstätte wurde, von wo aus Häftlingen in die Umziehungs- und Arbeitslager, vor allem auch in die Konzentrationslager, so auch ins KZ Mauthausen eingewiesen wurden. Die Befehlsgeber, das Vernehmungspersonal, die Folterknechte kamen überwiegend aus den damaligen österreichischen Gauen.
Von besonderer Bedeutung ist die enge Verknüpfung des Gestapo-Gefängnisse Begunje/Vigaun mit Mauthausen, als dessen Nebenlager es vor mehr als 70 Jahren gegründet wurde.
Begunje na Gorenjskem/Vigaun liegt in der Gemeinde Radovljica in der Region Oberkrain (Gorenjska) in Slowenien, am Fuße des Berges Begunjšcica (2063 m), einem Gipfel der Karawanken. Aus Begunje kam es zur Entsendung von Zwangsarbeitern zum Tunnelbau am Scheitel der Karawanken.
Im Ortszentrum von Begunje steht die Burg Katzenstein (grad Kacenštajn) aus dem 16. Jahrhundert. In der Burg, die in der Zeit des Königreichs Jugoslawien als Frauengefängnis diente, befand sich von 1941 bis 1945 das Gestapo-Hauptquartier von Gorenjska (Oberkrain). Hier wurden insgesamt 12.134 Personen festgehalten. 1282 Gefangene wurden erschossen, andere landeten in deutschen Konzentrationslagern (u.a. 989 in Mauthausen). Am 4. Mai 1945 wurden die verbliebenen Gefangenen von Partisanen befreit. Der von einer hohen Mauer umgebene Garten wurde nach dem Krieg zur Gedenkstätte umgestaltet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Burg Katzenstein als „Straf- und Besserungsanstalt“, in der neben slowenischen Gegnern der neuen Machthaber auch 43 Österreicher aus Kärnten festgehalten wurden. Später diente sie als Polizeischule. Das Schloss Katzenstein beherbergt heute eine Psychiatrische Krankenanstalt.