Das gezeichnete und ausgezeichnete Subjekt
Kritik der Moderne bei Emmy Hennings und Hugo Ball
Erika Süllwold
Das Werk von Emmy Hennings und Hugo Ball im Vergleich zu behandeln, dafür spricht mehr als die persönliche Verbindung zwischen beiden. Die unkonventionelle Ausprägung dieser Paarbeziehung ist eingebunden in die epochale Geschichte und Politik am Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihr Schreiben ist bezogen auf die Auseinandersetzung mit einer gesellschaftlichen Ordnung, die den Weltkrieg beförderte. Emmy Hennings und Hugo Ball suchen auszubrechen aus den Traditionen, aus denen eine zerstörerische Moderne erwuchs. Ein Verlangen nach wahrer Präsenz, nach einer authentischen Existenz ist für das so deutlich durch Avantgarde und Konversion zum Katholizismus geschiedene Werk und Leben des Paares im Ganzen ausschlaggebend. Der Aufbruch und Ausbruch aus vorgegebenen Rollen demonstriert bei der Gleichheit der Ziele die Differenz der Geschlechter, eine Spannung, die in der vorliegenden Studie besonders interessiert.