Das Große Zeughaus in Danzig
Baugeschichte – Architekturgeschichtliche Stellung – Repräsentative Funktion. 2 Bände: Band 1: Text; Band 2: Abbildungen
Arnold Bartetzky
Das Große Zeughaus (1600–12) in Danzig ist einer der aufwendigsten und bedeutendsten städtischen Repräsentationsbauten des 16. und 17. Jh.s. Infolge der politischen Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg geriet das prachtvolle Arsenal der mächtigen Ostseemetropole ungeachtet seines hohen architekturgeschichtlichen Ranges außerhalb Polens weitgehend in Vergessenheit.In der vorliegenden, mit einem separaten Bildband reich illustrierten Monographie, in die die Vorarbeiten sowohl der früheren deutschen als auch der jüngeren polnischen Forschung Eingang fanden, werden erstmals alle kunsthistorisch relevanten Aspekte des Bauwerks behandelt.
Auf eine historische Einführung, sorgfältige Beschreibung und Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands folgen Kapitel zur Baugeschichte, zur bautypologischen Einordnung, zur Genese der Architektur und ihrer Stellung innerhalb der Baukunst des nordischen Manierismus, zur Baumeisterfrage und schließlich zu den repräsentativen Funktionen des Bauwerks.Im Anhang wird erstmals umfangreiches Quellenmaterial vorgelegt. Die unzureichenden Ergebnisse der bisherigen Forschung werden vielfach präzisiert, korrigiert bzw. grundsätzlich widerlegt. Zum größten Teil betritt der Verfasser jedoch sowohl thematisch als auch methodisch Neuland, etwa in der eingehenden Diskussion der repräsentativen Aufgaben des Bauwerks, die im Kontext der politischen Position Danzigs innerhalb der polnischen Adelsrepublik untersucht werden.
Die Untersuchung vervollständigt das Bild der manieristischen Architektur der Küstengebiete der Nord- und Ostsee um einen ihrer herausragendsten Vertreter. In ihrer thematischen Vielfalt und allgemeinverständlichen Sprache richtet sie sich nicht nur an Kunsthistoriker, sondern ebenso an Kulturwissenschaftler, Historiker und alle an der hierzulande nach wie vor stiefmütterlich behandelten Kunst- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas interessierten Laien.