Das Haftungsrecht für Personenschäden in der zivilen Luftfahrt
Nationales Recht und Einheitsrecht im Spannungsverhältnis
Thomas Hellebrandt
Seit Jahrzehnten sind die für Flugpassagiere unzuträglichen Haftungsparameter unverändert geblieben. Es wird nach Darstellung diverser nationaler Luftfahrtgesetze untersucht, wie die Rechtsprechung vor dem Hintergrund ihrer eigenen Wertvorstellungen das unzeitgemäße Warschauer Abkommen fortentwickelt hat. Nach Erläuterungen der Auslegungsmethoden internationalen Einheitsrechts werden die Ergebnisse auf typische Haftungsfragen aus der Luftfahrt übertragen. Abschließend wird ein ausgewogenes Kompensationsmodell mit besonderem Blick auf Schadentransfer durch Versicherung vorgeschlagen. Da eine Reform des Warschauer Abkommens bisher an den unterschiedlichen Interessen der Staaten scheiterte, berücksichtigt der differenzierte Lösungsansatz die Finanzierbarkeit eines passagierfreundlicheren Reglementariums für alle Beteiligten.