Das Haus am Meeresufer
Roman
Josephine Nicolas
Paris im Rausch der 1920er-Jahre. Die einstige Kunststudentin Eileen Gray avanciert zur Interieurkünstlerin, die mit außergewöhnlichem Gespür die Formensprache des Art déco zu interpretieren vermag. Nie Gesehenes trifft Fläche und Raum, ersinnt Stil. Inspiration sind ihr die selbstbewussten Frauen der Left Bank, die literarischen Salons von Natalie Barney und Gertrude Stein, verwegene Nächte an der Seite ihrer Amour fou, der Chansonnière Damia. Als sie den fünfzehn Jahre jüngeren Jean Badovici kennenlernt, nimmt das Leben der Avantgardistin eine jähe Wendung. Rasch erfasst der Architekturkritiker und Heraus-
geber einer Zeitschrift das Talent Eileens. Mit listigem Kalkül lehrt er sie Wissen über neuartige Bewegungen wie das Bauhaus und De Stijl. Trotz Widrigkeiten verliert sie ihr Herz an Jean, errichtet dem Geliebten ab 1926 an der Küste nahe Monacos eine strahlend weiße Villa: E.1027. Das Gesamtkunstwerk der Autodidaktin erregt Aufsehen, erstaunt noch Le Corbusier, den Meister der Moderne. Doch E.1027 gerät zur Kulisse, wird Schauplatz von Neid und Selbstsucht, von Enttäuschung und Verrat.
