Das Holsteiner Pferd
Die Erfolgsgeschichte der Sportpferdezucht zwischen den Meeren
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Holsteiner Pferdezucht in höchster Blüte. Pferde mit dem Holsteiner Brand brillieren auf den großen Turnierplätzen der Welt, die Holsteiner Gene durchdringen alle heute erfolgreichen Springpferdezuchten. Das ist das Ergebnis einer seit Jahrhunderten konsequent betriebenen Zuchtarbeit im Land zwischen den Meeren, von Züchtern mit Fingerspitzengefühl, Weitblick, Beharrlichkeit und Treue zu den Mutterstämmen auch in schweren Zeiten. Im Laufe der Geschichte hat sich der Holsteiner immer wieder neuen Anforderungen gestellt, als Staatsross an den europäischen Königshöfen, als Kriegspferd, als Luxuskarossier, vor allem aber als Helfer in der Landwirtschaft und heute schließlich als Sportpferd, besonders in der Disziplin Springen.
Dabei hat der Holsteiner häufig sein Gewand gewechselt, aber nie sein Gesicht verloren – kaum eine Reitpferderasse ist bis heute ihrem Typ so treu geblieben wie der Holsteiner, dessen äußere Erscheinung und innere Werte durch das harte Leben auf den windumtosten Marschweiden und durch die tägliche Leistungsprüfung auf den Höfen geprägt wurden.
Die Einkreuzung von Englischen Vollblütern bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat Härte und Leistungsbereitschaft fest in der Zucht verankert. Mithilfe des Englischen Vollblüters gelang es auch 150 Jahre später aus dem Wirtschaftspferd ein modernes Reitpferd zu formen, ohne die wertvollen Eigenschaften des Holsteiners, sein Springvermögen, seine mentale Stärke, zu verwässern. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sorgte der Einsatz von französischen Reitpferdehengsten für eine Weiterentwicklung von Springmanier und Technik. Neben hochklassigen Springpferden hat die Holsteiner Zucht auch immer wieder Dressur- und Vielseitigkeitspferde von Weltformat hervorgebracht.