«Das ist ein weites Feld.»
Wahrheit und Weisheit einer Fontaneschen Sentenz- Mit einem Vorwort von Helmuth Nürnberger
Manfred Rösel
Die Abhandlung befaßt sich mit der Bedeutung der Sentenz vom «weiten Feld» – die durch Grass‘ gleichnamigen Roman einmal mehr literarisches Interesse findet – in Theodor Fontanes «Effi Briest»-Dichtung. Durch systematische Analyse und Interpretation der singulären Kontexte, in denen der alte Briest (ein alter ego des Künstlers) seine typische Agrar-Metapher verwendet, gerät auch die Gesamtproblematik des Werkes ins Blickfeld. Dabei zeigt sich, daß der leitmotivisch integrierte «Weisheitssatz» in exemplarischer Weise das Denken des Autors widerspiegelt. Als Ausdruck der für Fontane charakteristischen «Autobiographisierung der Fiktion» läßt sich das Diktum vom «weiten Feld» als wesentliches «Bruchstück» seiner «Konfession» begreifen, das ganz persönliche Erfahrungen und Überlegungen zusammenfaßt.