Das Kind mit der Maske
Edmund Zwecker
Dass eine Zeitung sich nicht als Bettlektüre eignet – noch dazu für einen Blumenfreund, beweist ein Traum. Drei Überschriften sind es, die die blühenden Freunde des Autors nach dem Einschlafen auf den Plan rufen: „Die neuen Kriege“, die nicht einmal vor Kindern Halt machen; „Das Grauen der Spätabtreibung“, das Methoden der Abtreibung nach der zwanzigsten Schwangerschaftswoche erläutert, und ein „Pädagoge als Kindermörder“.
Im Wachen entsteht aus diesen Eindrücken eine Geschichte: Ein Mädchen kommt aus der Praxis eines Arztes – körperlich und seelisch erschöpft; ein blinder Straßensänger fängt es in seinem Kummer auf. Er verweist es an Santana, eine Roma, die den Menschen in der Stadt aus der Hand liest. Sie gibt Sarah Halt und Zuversicht. Sie rät ihr, zu ihrer Mutter zurückzugehen, obwohl Sarah fürchtet, dass diese, da sie sehr gläubig ist, ihr nicht verzeihen wird. Es ist ein Weg in die Ablehnung, ins Ungewisse. Und überall ist da das Kind mit der Maske … Dieser Gedanke lässt auch beim Autor Gedanken an die Umstände seiner Geburt und Kindheit aufkommen. Er bedankt sich bei seinen Eltern, dass sie ihn damals, trotz widrigster Zeitumstände und wirtschaftlicher Krise, nicht abgelehnt haben. Dabei lässt er die Mutter, den Vater, die Schwester, das kleine Brüderchen wieder auferstehen. Der Autor blendet von Sarahs Geschichte immer wieder zurück zu seinen eigenen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg.