Das Meer im März
Erzählungen
Thomas Kadelbach
‚Das Meer schläft, sagten die Leute, oder es ruht sich aus vom Winter, es ist so still, weil es sein Alter spürt, weil es sich mit der Welt und mit uns versöhnt hat, wir wollen es nicht stören.‘. In den Erzählungen von Thomas Kadelsbach gewinnen die Träume eine eigene Realität, ebenso wie die Geschichten, die man sich erzählt, die Orte, wohin man sich wünscht. Fast immer ist es das Meer. Denn zum Meer kommen sie alle: die beiden alten Männer nach ihrem mühseligen Fußmarsch und das junge Paar, das über die Stille des Meers im März staunt. Die vier Backpacker, die dem Schnee im äußersten Süden Spaniens nachreisen und die Schulklasse, deren Lehrer plötzlich beschließen, den Unterricht draußen im Urwald abzuhalten, und die in ihren Träumen nachts über den Meeresboden gleitet. Thomas Kadelbach ist ein Meister der Stimmungen. Mit schlafwandlerischer Präzision bewegt er sich in seinem Debüt zwischen den Welten.