Das Mikrosystem der französischen Artikel im Blickfeld theoretischer Ansätze
Eine kritische Synthese als Beitrag zur grammatischen Semantik-Teil 1/Teil 2
Ewald Schepper
Innerhalb des Spektrums von Artikeltheorien, deren Adäquatheitsanteile und Wertbeständigkeit es zu prüfen gilt, stellt die von Gustave Guillaume entwickelte wohl die originellste und umstrittenste dar. Die Beobachtung des Allgemeinen am konkreten Einzelnen führte ihn zur Beschreibung präsupponierter Mentalvorgänge. Seine bitensorielle Kinesis-These hat in die Artikelkonzeption Bewegung gebracht wie die Quantentheorie in den Materiebegriff. Dabei setzte er die von der Logik übersehene, für Textanalysen unerläßliche Unterscheidung des redespezifischen Bedeutungsumfangs vom sprachimmanenten in Kurs: den Terminus der Das schon in Port-Royal, bei Abbé Fromant und N. Beauzée vorgeahnte, im frankophonen Raum nachhaltig rezipierte Modell wurde bei uns von modisch arboreszenter Stemmatik und operationalistischen Methoden verdrängt.