Das Pentagon informiert
oder Der Propaganda-Apparat einer Weltmacht
Wolfgang Eisermann, J. William Fulbright, Winfried Scharlau
Die Zentren der Macht sind in der modernen Geschichte zugleich Zentren der Propaganda. Die Mächtigen wollen ihr Bild in der Öffentlichkeit selber bestimmen. So hat sich das Pentagon, die mächtigste Militär-Zentrale der modernen Welt, auch zum mächtigsten Propaganda-Apparat entwickelt. Wohlversorgt mit Milliarden-Beträgen, nutzt es alle Techniken der Werbung und der Public Relations, beeinflußt die Massenmedien, stellt Spielfilme her, die der Zuschauer für künstlerische Produkte hält, lädt Journalistengruppen in Regimentsstärke auf Flugzeugträger und zum schmutzigen Krieg am Mekong ein. Presseagenturen, Zeitungen, Fernsehanstalten, nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern überall auf dem Globus, übernahmen, oft im guten Glauben, manchmal jedoch auch den wahren Charakter kennend, die Pentagon-Propaganda. Im Juni 1971 genügte ein einzelner, der Amerikaner Ellsberg, um dieses ganze weltweite Propaganda-Geflecht mit der Veröffentlichung der geheimen Pentagon-Papiere in der «New York Times» zu zerreißen. Die staunende Welt erfuhr nun, daß sie in bezug auf den Vietnamkrieg übertölpeltes Opfer der Propaganda geworden war. Senator J. William Fulbright, der Vorsitzende des Ausschusses im amerikanischen Senat, hat schon in seinem Erfolgsbuch „Die Arroganz der Macht“ die Außenpolitik der Vereinigten Staaten aufs Schärfste kritisiert und gibt hier eine detaillierte Schilderung dieser Pentagon-Propaganda.