Das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder
Wissenschaft wird weiblicher!
„Gemeinsam ist es mit den Ländern gelungen, ein finanzstarkes Programm aufzulegen, das die Anzahl der Professorinnen an Hochschulen in Deutschland nachhaltig erhöht und die Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen durch innovative Konzepte gestärkt“- so die Bilanz von Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), in diesem DUZ Special.
Die Auswirkungen des Professorinnenprogramms sind beachtlich: Mit ihm ist es gelungen, den Professorinnenanteil an Deutschlands Hochschulen von 16,2 Prozent im Jahr 2007 auf 24,7 Prozent im Jahr 2018 zu steigern. Auch ein intendierter Kulturwandel im Wissenschaftssystem konnte mit der Förderung nachhaltig wirksamer Gleichstellungsmaßnahmen erfolgreich in Gang gesetzt worden.
Das DUZ Special informiert darüber, wie das Professorinnenprogramm funktioniert und an den Hochschulen praktiziert wird. So erhält zum Beispiel am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die entsprechende Institution nach erfolgreicher Habilitation einer Frau eine Ausgleichstelle für eine weitere Nachwuchswissenschaftlerin, und an der Universität Leipzig erhalten Professorinnen zusätzliche Mittel für Hilfskräfte.
Das erstmals 2008 aufgelegte Programm will jedoch nicht nur die Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen fördern, sondern auch die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen sowie in den Spitzenfunktionen im Wissenschaftssystem verbessern. Dafür stellen der Bund und die Länder in der zurzeit laufenden dritten Programmphase (2018 bis 2022) an die 200 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden insbesondere auch Personalentwicklungskonzepte für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs gefördert. Denn die Hochschulen sind, trotz aller Anstrengungen, „leider noch weit von der gleichberechtigten Teilhabe entfernt“, so die Kritik von Prof. Dr. Konrad Wolf, stellvertretender Vorsitzender der GWK und Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Dabei sei es von großer Bedeutung, dass Frauen und Männer ihr Potenzial gleichberechtigt in unser Wissenschaftssystem einbringen. Denn – so Minister Konrad – für innovative und zukunftsorientierte Hochschulen werden die Kompetenzen aller Geschlechter benötigt.