Das Sakramentar aus Tyniec
Eine Prachthandschrift des 11. Jahrhunderts und die Beziehungen zwischen Köln und Polen in der Zeit Kasimirs des Erneuerers
Klaus Gereon Beuckers, Andreas Bihrer, Beate Braun-Niehr, Aneta Bukowska, Pawel Figurski, Ernst-Dieter Hehl, Christian Hillen, Harald Horst, Janina Lillge, Christian Luebke, Roman Michalowski, Eduard Mühle, Joshua O'Driscoll, Grzegorz Pac, Sebastian Ristow, Teresa Rodzińska-Chorąży, Ludwig Steindorff, Slawomir Szyller, Christoph Winterer, Andrea Worm
Das heute in der Nationalbibliothek von Warschau aufbewahrte Sakramentar aus der Abtei Tyniec bei Krakau beeindruckt durch seine prächtige Ausgestaltung mit fast fünfzig Text- und Bildzierseiten sowie reichem Initialschmuck. Als es im 11. Jahrhundert in Köln entstand, waren die Beziehungen zwischen Köln und Polen sehr eng: Königin Richeza aus dem bei Köln ansässigen Geschlecht der Ezzonen wurde 1013 nach Polen verheiratet. Ihr Sohn Kasimir der Erneuerer errichtete ab 1041 mit Kölner und kaiserlicher Unterstützung die von Kriegen destabilisierte Herrschaft um seinen Sitz in Krakau neu. Das Kölner Sakramentar in Polen steht für diese Verbindungen in beispielhafter Weise. Zugleich erfuhr mit der Gruppe mittelalterlicher Handschriften um das Sakramentar aus Tyniec die ottonische Kölner Buchmalerei eine künstlerische Neuorientierung. Der Band stellt neue Forschungsergebnisse zur Handschrift, ihrer Entstehung und ihrem künstlerischen Umkreis sowie zur Geschichte Polens um die Mitte des 11. Jahrhunderts vor. Weitere Beiträge widmen sich den handelnden Personen auf Kölner wie auf polnischer Seite sowie den architektonischen Zeugnissen unter Kasimir und den frühen Piasten.,