Das Sein in Heideggers Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)
Francesco Lanzi
Das Werk Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) von Martin Heidegger gilt seit seiner Veröffentlichung (postum im Jahr 1989) als ein durch besondere Unzugänglichkeit charakterisiertes Werk. Die zwischen 1936 und 1938 verfasste Schrift enthält eine vollkommene Ausarbeitung der Spätphilosophie Heideggers und bildet deshalb sein zweites und letztes Hauptwerk nach Sein und Zeit. Die Unzugänglichkeit des Werkes liegt sowohl an seinem Inhalt als auch an seiner Form. Heidegger scheint hier einen im Verhältnis zu seinen anderen Schriften neuen philosophischen Ansatz zu entwickeln. Die Begriffe, die in den Beiträgen eine gedankliche Kernrolle innehaben, etwa „Fügung“, „Zuspiel“, „Verweigerung“ und selbst „Ereignis“, werden ohne vorbereitende Erklärungen eigeführt und tauchen zudem in den anderen Grundwerken der Spätphilosophie Heideggers – Holzwege, Vorträge und Aufsätze und Wegmarken – kaum auf. Die in den Beiträgen verwendete Sprache ist nicht nur in Bezug auf die einzelnen Bezeichnungen der Kernbegriffe, sondern auch in der Darstellung des Verhältnisses zwischen ihnen im Grunde neu.