Das Singen der Schwäne
Über den Tod und das Glück
Klaus Kufeld, Anita Natmeßnig
Gespräche über den Tod führten wir schon lange, selten genug, aber dann besonnen, und immer überwog Neugier die Angst: wie bleibe ich der Souverän meines Lebens. Ich liebte es, mit einem Menschen wie ihr darüber zu sprechen, der so ganz aus der Natur kam und weder von fremden Totenkulturen in Stonehenge oder in Bali noch von Depressionen auch nur das Geringste wusste. Ein rein fühlender, unverfremdeter Mensch, der ein ausgegorenes, beinah archaisches Wissen in sich trug. (…) Immer wenn ich mit ihr sprach, ließ ich mich getrost belehren wie von der Weisheit einer schriftlosen Kultur, ein Wissen, das sich der Natur vertraut und von Burnout und all den anderen Zivilisationskrankheiten keinen Begriff hat.