Das ungewisse Extra
Die Widersprüche erfolgsabhängiger Entgelte - am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie
Thomas Haipeter
Erfolgsabhängige Entgelte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Inzwischen werden in vielen Großunternehmen nicht nur bei Führungskräften und außertariflich Beschäftigten, sondern auch bei den Tarifmitarbeitern Lohnbestandteile an die Gewinnentwicklung der Unternehmen geknüpft und »finanzialisiert«. Teilweise geht es dabei – zumindest im Erfolgsfall – um Beträge von bis zu 10.000 Euro pro Jahr und damit um ein Mehrfaches üblicher Bruttomonatslöhne. In manchen Branchen existieren dazu bereits tarifliche Regelungen. Dies ist in der Metallindustrie zwar nicht der Fall, doch stehen dort insbesondere die Automobilhersteller an der Spitze der Bewegung. Dadurch werden drängende Fragen aufgeworfen: Wie verbreitet sind Erfolgsentgelte? Wie werden sie im Einzelnen reguliert? Welche Rolle spielen Erfolgsentgelte für die Beschäftigten und für die Entgeltpolitik der Interessenvertretungen in den Betrieben? Und wie sind sie eigentlich verteilungspolitisch einzuschätzen? Diesen Fragen, den Widersprüchen und Problemen sowie den verschiedenen betrieblichen Praxen geht der Autor in diesem Buch nach. Grundlage der Untersuchung sind statistische Auswertungen, Analysen kollektiver Regulierungen und vertiefende Fallstudien.