Das »Wunderhorn« und die Heidelberger Romantik: Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Performanz
Heidelberger Kolloquium der Internationalen Arnim-Gesellschaft
Walter Pape
Das fünfte Kolloquium der Internationalen Arnim-Gesellschaft in Heidelberg (2004) stand im Zeichen des „Wunderhornjahres“ 2006: Für die Heidelberger Romantik und die „Volkspoesie“ stehen schon immer Fragen der Performanz, des Verhältnisses von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, des Zitierens und der Intertextualität im Zentrum. Arnims und Brentanos »Des Knaben Wunderhorn« ist – neben anderen hier behandelten Werken Arnims und der Heidelberger Romantik – besonders geeignet, diese Fragestellung zu erproben. Auch Goethe hebt den performativen Aspekt hervor: »Von Rechts wegen sollte dieses Büchlein in jedem Hause, wo frische Menschen wohnen, am Fenster, unterm Spiegel, oder wo sonst Gesang- und Kochbücher zu liegen pflegen, zu finden sein, um aufgeschlagen zu werden in jedem Augenblick der Stimmung oder Unstimmung, wo man denn immer etwas Gleichtönendes oder Anregendes fände.«