„Dass die Frauen bessere Democraten, geborene Democraten seyen…“
Henriette Obermüller-Venedey. Tagebücher und Lebenserinnerungen 1817-1871
Birgit Bublies-Godau, Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv
Erst kürzlich wurde eine Straße in Karlsruhe nach der Revolutionsteilnehmerin Henriette Obermüller-Venedy benannt. Sie entstammte einer Karlsruher Familie mit demokratischer Tradition und war eine Anhängerin der Ideen Friedrich Heckers. Wie nur wenige Zeitgenossinnen exponierte sie sich auch öffentlich, u.a. mit dem Halten von Reden. Ihr Einsatz für die Sache der Demokratie brachte ihr nur kurzen Ruhm, vor allem aber eine lange Zeit der Verfolgung und Entbehrung. Sie zählte zu den wenigen Frauen, die wegen ihres Engagements für die Demokratie monatelang im Gefängnis saßen. Mit diesem Band liegen die autobiographischen Schriften Henriette Obermüllers als kommentierte Edition samt einer Lebensbeschreibung vor. Dabei wird weit über die Revolutionszeit hinausgegangen, so dass sich eine seltene Überlieferung des Alltags und der Politik in den Augen einer ungewöhnlichen Frau ergibt. Dem Leser bietet sich dadurch eine spannende Lektüre.