DASt-Forschungsbericht 2/2008
Duktilitätskriterien für typisierte Stirnplattenverbindungen
Deutscher Ausschuss für Stahlbau DASt, Ulrike Kuhlmann
Forschungsziel ist die Definition von Duktilitätskriterien für typische Riegel-Stützen-Verbindungen gemäß DSTV-Ringbuch (Sedlacek, G., Weynand, K, Klinghammer, R., Hüller, V. (2002)), die eine einfache Anwendung des Bemessungsverfahrens Plastisch-Plastisch im Stahlhochbau ermöglichen. Der bisher erforderliche separate Nachweis der Rotationsfähigkeit soll durch zukunftsweisende, anwenderfreundliche Duktilitätskriterien abgelöst werden. Das Bemessungsverfahren Plastisch-Plastisch kann so auf das Gesamtsystem, einschließlich der Anschlüsse, ausgedehnt werden und stellt eine wesentliche, wirtschaftliche Verbesserung der bestehenden Bemessungsregeln dar. Eine integrierte Gesamtbetrachtung der beiden Aspekte Systemverhalten (erforderliche Rotationsfähigkeit) und Knotenverhalten (vorhandene Rotationsfähigkeit) ermöglicht durch numerische Simulationsberechnungen die Ableitung einfacher Duktilitätskriterien für standardmäßige Anwendungsfälle von typisierten Verbindungen. Das Duktilitätsverhalten des Knotens (vorhandene Rotationsfähigkeit) wird hierbei mit Hilfe der Finiten Element Methode ermittelt, das Systemverhalten (erforderliche Rotationsfähigkeit) wird per Stabwerksprogramm berechnet. Anschließend erfolgt eine Abschätzung des Sicherheitsabstandes zwischen vorhandener und erforderlicher Rotationskapazität durch statistische Analysen (integrierte Gesamtbetrachtung) und eine Beurteilung der untersuchten Duktilitätskriterien.