DASt-Forschungsbericht 4/2010
Gelenkige Sekundärträgeranschlüsse mit langen Fahnenblechen im Verbundbau
Deutscher Ausschuss für Stahlbau DASt, Martin Mensinger, Karl Schwindl
Mit dem Forschungsvorhaben wird das Ziel verfolgt, das Trag- und Verformungsverhalten von Anschlüssen mit langen Fahnenblechen möglichst umfassend zu verstehen und dieses mit den üblichen Mitteln der Technik beschreiben zu können. Dabei ist stets das Gesamtsystem aus Trägern und Anschlüssen zu betrachten, da die Schnittgrößenverteilung wesentlich vom Verhältnis der Steifigkeiten zueinander abhängt und davon auch Beanspruchungen und Verformungen beeinflusst werden.
Insbesondere soll geklärt werden, wie bei mehrfeldrigen Verbundträgern die Schnittgrößenverteilung durch die Fahnenblechanschlüsse beeinflusst wird, ob es eine unplanmäßige Durchlaufwirkung gibt, wie groß diese ist und wo der Nulldurchgang der Momentenlinie liegt. Daraus ist ableitbar, welche Beanspruchungen der Fahnenblechanschluss erfährt und ob bisherige Bemessungsmodelle (für kurze Fahnenbleche) zutreffend und auf lange Fahnenblechanschlüsse übertragbar sind.
Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen soll für die praktische Anwendung ein Bemessungsmodell entwickelt werden, das die Bemessung von Verbundträgern erlaubt und Folgendes leistet:
1) Einfache Anwendbarkeit ohne spezielle Software und ohne großen Modellie-
rungsaufwand,
2) dennoch ausreichend genaue Abbildung der Realität,
3) benötigte Eingangswerte sollen allgemein zugänglich oder leicht bestimmbar
sein,
4) unkomplizierte Nachweisführung und Einfügung in bestehende Normenwerke.