Datenschutz und Privacy by Design im Identitätsmanagement
Dissertationsreihe der Österreichischen Computer Gesellschaft
Hötzendorfer Walter
Bei der Nutzung des Internet herrscht ein „Identifikationsparadoxon“:
Einerseits ist es schwierig, das
Internet zu nutzen, ohne dabei identifiziert zu werden.
Andererseits ist es nach wie vor ebenso schwierig, im
Internet die eigene Identität oder bestimmte persönliche
Eigenschaften nachzuweisen, wenn dies im
Einzelfall erforderlich ist. Aus der Perspektive der Nutzer
mangelt es an Transparenz und Kontrolle, Datenschutz,
Komfort, Sicherheit sowie an Möglichkeiten zum qualifizierten
Nachweis der eigenen Identität und bestimmter
persönlicher Eigenschaften.
Das vorliegende Buch zeigt auf, wie man dieser
Problematik mit den beiden Paradigmen föderiertes
Identitätsmanagement und Privacy by Design begegnen
kann. Die Grundlagen und das Umfeld dieser beiden
Paradigmen sowie die damit zusammenhängenden
Rechtsgebiete – einschließlich der eIDAS-Verordnung
und der Datenschutz-Grundverordnung – werden ausführlich
behandelt und die dabei gewonnenen Erkenntnisse
kommen schließlich zur Anwendung in der
Gestaltung des sogenannten „PEFIM-Modells“, einem
nach Privacy-by-Design-Gesichtspunkten konzipierten
Modell für die Umsetzung des föderierten Identitätsmanagements,
das in diesem Buch publiziert wird.
Das Buch dient damit der Datenschutz-Community als
Beispiel für gelungenes „Privacy Engineering“, indem es
zeigt, wie die Umsetzung von Privacy by Design in die
Praxis funktionieren kann. Zugleich ist es ein Leitfaden
für die Identitätsmanagement-Community, insbesondere
im Hinblick auf datenschutzrechtliche Fragestellungen
und datenschutzfreundliche Lösungen.