Demokratie braucht Medien
Melanie Magin, Uta Rußmann, Birgit Stark
Freie und unabhängige Medien sind die Grundlage einer lebendigen Demokratie. In normativen Demokratiemodellen wird die „Wächterrolle“ von Medien betont, weil neben der Kontroll- und Informationsfunktion der Medien ihr Beitrag zur Legitimierung politischer Prozesse als zentral angesehen wird. Medien unterliegen jedoch im digitalen Wandel einem hohen Anpassungsdruck: Sie drohen ihre traditionelle Gatekeeper-Rolle zu verlieren und konkurrieren mit globalen Tech-Giganten wie Facebook und Google um Werbegelder und die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Plattformisierung der Medien stellt nicht nur die Vermittlungsleistungen professioneller journalistischer Informationsanbieter in Frage, sondern auch die Rolle der Medien in der Herstellung von Öffentlichkeit. Der Band hinterfragt die sich wandelnde Rolle der Medien im politischen System sowie das Verhältnis von Medien und Politik kritisch. Funktionen und Autonomiegrad von Medien und Journalismus werden analysiert. Mithilfe von Zeitvergleichen werden tiefgreifende Veränderungen wie auch Konstanten herausgearbeitet. Nicht zuletzt gilt es zu erörtern, welche Akteure welche Verantwortung tragen und welche Privilegien sie genießen (sollten).