Denken des Ganzen
Eine vergleichende Studie zu den Wirklichkeitsanschauungen Karl Heims und Herman Dooyeweerds angesichts der Herausforderungen durch Postmoderne und neue Metaphysik
Johannes Schick
Die Frage nach dem »Ganzen« der Wirklichkeit stellt sich heute zwischen dem postmodernen »Ende der großen Erzählungen« (Lyotard) und neuen metaphysischen Denkentwürfen. Angesichts dieser Situation diskutiert der Autor der vorliegenden Studie zwei originelle Universalanschauungen. Der deutsche evangelisch-lutherische Theologe Karl Heim (1874–1958) entfaltet ein »Denken in Räumen«, in dem die Alleinherrschaft des gegenständlichen Denkens überwunden und die dynamische Offenheit alles Seienden auf die Transzendenz hin denkmöglich wird. Herman Dooyeweerd (1894–1977), niederländischer reformierter Philosoph, führt in seiner Transzendentalphilosophie – den Theorien von den modalen Aspekten und den typischen Individualitätsstrukturen – die Wirklichkeit als ein auf den Sinnursprung gerichtetes integrales Sinngefüge vor Augen.Der Vergleich zwischen beiden Denkern erarbeitet exemplarisch die Grundprobleme und -themen eines kritischen Denkens des Ganzen. Eine Schlussbetrachtung bezieht die gewonnenen Einsichten auf gegenwärtige Ganzheitsentwürfe und mündet in Erwägungen zum »ganzen Menschen«.