Denken heißt Nein sagen
Jacques Derrida, Peter Engelmann, Markus Sedlaczek
Der Titel „Denken heißt Nein sagen“ greift einen Satz des Philosophen Alain (1868–1951) auf. Er bildet Ausgangspunkt und Zentrum der vier Sitzungen einer gleichnamigen Vorlesung, die Jacques Derrida im Studienjahr 1960–1961 als Assistent für Allgemeine Philosophie und Logik an der Sorbonne gehalten hat. Ausgehend von der Frage „Was ist Denken?“ und einer Analyse des Ja Nein als Ur-Frage des Denk-Akts folgt eine grundlegende Untersuchung des Verhältnisses von „Bejahung“ und „Negation“, „Glauben“ und „Nichtglauben“, „Leichtgläubigkeit“ und „authentischem Denken“. Die Lektüre des titelgebenden Satzes wird dabei auch in einen breiten Kontext von Descartes über Husserl, Bergson und Heidegger bis Sartre eingebettet. Die Spannung zwischen den zwei „kleinen Wörtern“ Ja und Nein, die einen Grundmechanismus der später so genannten „Dekonstruktion“ darstellt, bietet Derrida zudem immer wieder Anlass, das aktuell vollzogene Lehren von Philosophie selbst zu hinterfragen.