Denkt Asien anders?
Reflexionen zu Buddhismus und Konfuzianismus in Indien, Tibet, China und Japan
Birgit Kellner, Susanne Weigelin-Schwiedrzik
Denkt Asien anders? Diese Frage stellen sich viele, die aus eigener Anschauung die Differenz kennen, die sich im Vergleich zwischen Europa und Asien auftut. Die Antwort scheint naheliegend: Asien ist anders, also denkt Asien anders. Die Autoren dieses Bandes bestreiten Asiens Andersartigkeit nicht. Sie zeigen aber, dass Philosophieren in Süd- und Ostasien dieselben Fragen aufwirft wie sie in der Geschichte der Philosophie Europas seit jeher erörtert werden. Lediglich die Antworten auf diese Fragen, die Wege, die man beschreitet, um sie zu beantworten, und die Schwerpunkte, die man dabei setzt, sind unterschiedlich. Wenn Asien grundlegend anders dächte, wären wir kaum in der Lage zu verstehen, was Philosophieren in Asien bedeutet. Doch die Differenz völlig zu verneinen hieße, der Herausforderung auszuweichen, die in eben dieser Andersartigkeit enthalten ist. In diesem Band werden Logik, Erkenntnistheorie und Ontologie in buddhistischem und konfuzianischem Kontext erörtert. Dabei wird ein Spannungsbogen von Indien über Tibet und China bis nach Japan, vom Altertum bis in die Moderne gezogen.