Der arabische Dialekt von Hasankeyf am Tigris (Osttürkei)
Geschichte – Grammatik – Texte – Glossar
Andreas Fink
Hasankeyf ist eine kleine Kreisstadt im Südosten der Türkei, die durch ihre imposante Lage am Tigrisufer sowie ihre zahlreichen mittelalterlichen Monumente auch in Europa eine gewisse Bekanntheit besitzt. Zu trauriger Berühmtheit gelangte der Ort außerdem, weil diesem landschaftlichen und kulturellen Kleinod Ostanatoliens der baldige Untergang im Ilısu-Stausee droht, an dessen Planung und Umsetzung auch europäische Unternehmen Anteil haben. Weniger bekannt ist jedoch, dass Hasankeyf ebenso in sprachlicher Hinsicht ein reiches Erbe vorzuweisen hat: Wie einige andere städtische Zentren der Region, darunter Mardin, Siirt und ehemals Diyarbakır, gehört Hasankeyf zu denjenigen Orten Ostanatoliens, in denen die arabische Sprache in verschiedenen Dialekten bis in jüngste Zeit als Muttersprache gesprochen wird.
Andreas Fink bietet erstmals eine grammatikalische Gesamtdarstellung des arabischen Dialekts von Hasankeyf, diskutiert außerdem die dialektologische Einordung innerhalb der anatolischen Gruppe der so genannten Qəltu-Dialekte und bietet darüber hinaus eine umfangreiche Sammlung von vor Ort aufgenommenen Erzählungen in Transkription und Übersetzung. Ergänzend wurde dem Band eine detaillierte historische Einleitung vorangestellt, in die auch umfangreiches Material aus zum Teil bisher unberücksichtigt gebliebenen (arabischen, altsyrischen, armenischen und anderen) Quellen eingearbeitet wurde. Ein Glossar erschließt den Wortschatz der Texte und bietet zudem Angaben zur Herkunft der nicht-arabischen Wörter.