Der Beitrag Europas zur Zukunft der UNO
20. DFW-Seminar vom 23. bis 25. Januar 2004
Volker Mueller, Horst Prem
Der Irak, ja der ganze Nahe-Osten, kommt nicht zur Ruhe! Die nah-östliche Philosophie Aug’ um Auge, Zahn um Zahn ist offensichtlich unfähig zum Frieden. Die USA betreiben die Demontage der UNO und setzen auf Globalisierung sowie den sogenannten freien Welthandel. Welche Position bezieht Europa in dem weltweiten Ringen um eine gerechtere Weltordnung?
Kofi Annan hat in dem von Stephan Mögle-Stadel herausgegebenen Buch „UNvollendeter Weg“ seine Vorstellungen von einer friedlicheren Welt entwickelt. Er schließt dabei nahtlos an sein Vorbild Dag Hammarskjöld an und stimmt mit der europäischen Rechtsphilosophie von Kant und vielen anderen europäischen Philosophen überein. Ist das alte Europa mit seinem EU-Verfassungs-Entwurf dabei, eine neue Perspektive zu entwickeln für die friedliche Koexistenz von Kulturnationen in einem souveränen Staatenbund? Wird dieses Modell zur Stabilisierung der UNO und zur Entwicklung einer Weltrechtsordnung beitragen, die die Machtpolitik einzelner Staaten ablöst? Welche Rolle kann in diesem Kontext der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag spielen?
Diese Themen wurden in dem Seminar behandelt und haben sicher zur Klärung verschiedener Fragen beigetragen. Wichtig bleibt – und das gilt auch im Herbst des Jahres 2004 –, dass Europa eine eigenen Position findet und gemeinsam mit der UNO zur friedlichen Lösung der Probleme im Nahen Osten beiträgt. Die USA sind auf dem besten Wege, ihre bisherige Führungsrolle zu verspielen.