Der Berg Fuji in der Zeitgenössischen Kunst
Eine Diskursanalyse mit Visuellen Daten
Jutta Teuwsen
Der Fuji – höchster Berg Japans, das ewige Symbol einer ganzen Nation und immerwährendes Ikon. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten gab es nur eine einzige akzeptierte Darstellungsform für den heiligen Berg: die wunderschöne, unantastbare und ikonische, wie sie die japanischen Holzschnittkünstler geprägt haben. Das hat sich seit den 2000er Jahren grundsätzlich geändert; zwar wird der Fuji auch heute noch in seiner erhabenen, mächtigen Form gezeigt, aber er wird auch sexualisiert, marginalisiert und winzig klein dargestellt, als Aggressor oder als gefährlicher Vulkan inszeniert.
In diesem Buch wird die Gesamtheit der nationalen wie internationalen gegenwärtigen Kunstwerke, die den Fuji zeigen, integriert untersucht. Dabei stellt sich heraus, dass die zeitgenössischen Werke genau jene Themen verhandeln, welche auch in der heutigen japanischen Gesellschaft kontrovers diskutiert werden: Der wiedererstarkende Nationalismus, die Dreifachkatastrophe 2011 und der scheinbare Konflikt zwischen Tradition und Moderne sind nur einige Beispiele.