Der „Berliner Antisemitismusstreit“ 1879-1881
Eine Kontroverse um die Zugehörigkeit der deutschen Juden zur Nation. Kommentierte Quellenedition.
Karsten Krieger, Technische Universität Berlin
Der „Berliner Antisemitismusstreit“, ursprünglich ein Gelehrtenstreit zwischen dem Berliner Geschichtsprofessor Heinrich von Treitschke und dem Althistoriker Theodor Mommsen um die deutsche Identität und die kulturelle Zugehörigkeit der Juden zur deutschen Nation in den Jahren 1879–1881, polarisierte die wilhelminische Gesellschaft und hatte Auswirkungen bis in die nationalsozialistische Propaganda im 20. Jh. Die umfassende Quellenedition verzeichnet insgesamt 121 Texte — Denkschriften, Artikel, Vorträge, Briefe, Kommentare etc. — in chronologischer Reihenfolge. Neben den Schriften der Hauptakteure finden sich Kommentare wichtiger Zeitungen und Zeitschriften. Eine Zeittafel und ein Personenregister mit biographischen Angaben schließen die Edition ab. Die Quellenedition wirft neues Licht auf die judenfeindliche Agitation am Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren weitreichenden Folgen.