Der Brief an die Kolosser, EKK XII
Eduard Schweizer
Der Brief an die Kolosser trägt zwar den Absender des Paulus, doch ist es umstritten, ob diese neutestamentlilche Schrift tatsächlich aus der Feder des Apostels stammt oder ob sie einem seiner Schüler zugeschrieben werden muss. Von speziellem Interesse ist der Brief wegen seines besonderen Christusbildes: Danach ist Christus der Herr der gesamten Welt. Der Brief verurteilt eine Bewegung in der christlichen Gemeinde, die den Glauben als völlige Absage an die Welt versteht und das Heil in einer reinen Konzentration auf das Innere und das Jenseitige sucht. Andererseits nimmt er das Anliegen einer Gemeinde auf, die in einer brüchig gewordenen Welt lebt und sich fragt, wo denn Zuversicht und Hoffnung zu finden seien. Der Gemeinde wird hier gesagt, dass in Chriustus eine neue Welt angebrochen ist, in der auch trennende Unterschiede verschwinden dürfen.
Dem Anliegen des Evangelisch-Katholischen Kommentars gemäß erarbeitet Eduard Schweizer durch eine fundierte Exegese, mit zahlreichen Hinweisen auf die Wirkungsgeschichte, die Bedeutung dieses Briefes für die heutige Verkündigung. Dabei weist er auch auf jene Aussagen hin, die den Brief als für das ökumenische Gespräch relevant erscheinen lassen.