Der Christlichen Königlichen Fürsten Herkuliskus Und Herkuladisla Wunder-Geschichte
Nachdruck
Nach eigenen Aussagen des Dichters wurde der Roman «Herkuliskus» mit der ausdrücklichen Absicht verfasst, den sittlich anrüchigen «Amadis» zu verdrängen. Indem der Dichter sich bemühte, alle Unwahrscheinlich- keiten aus dem Romangeschehen zu verbannen und den Roman bewusst in den Dienst christlicher Erbauung und nationaler Selbstachtung zu stellen, erreichte er nicht nur sein selbstgestecktes Ziel, sondern wirkte geschmackbildend auf das Lesepublikum bis in die Gottschedzeit. Wie Bucholtz‘ erster Roman «Herkules» (= Band 6 der Reihe Nachdrucke dt. Literatur des 17. Jahrhunderts) so erfreute sich auch der «Herkuliskus» im Zeitalter des ausgehenden Barocks und der beginnenden Aufklärung ungewöhnlicher Beliebtheit. Die vom Autor dem Roman vorangestellten «Anmerkungen der verborgenen Lehrstücke» gewähren wertvolle Rückschlüsse auf Bucholtz‘ literarisches Schaffen und stellen einen bisher kaum beachteten Beitrag zur Poetik des Barockromans dar. Der Nachdruck der Erstausgabe von 1665 erscheint in zwei Bänden, die den zwei Teilen des Originals entsprechen. Eine Werkbibliographie der Schriften Bucholtz‘ bietet erstmalig einen klaren Überblick über das gesamte literarische Schaffen dieses wichtigen Dichters.