Der digitale Instinkt
Roman
Verena Gross
Schließlich schüttelt er verzweifelt den Kopf und lässt seine flache Hand mehrmals leise an das Gestein klatschen. Durstig schlurft er zurück an den Platz, an dem er gesessen hat. Er ist dem Schicksal ausgeliefert. Hilflos, ohnmächtig. Ein Schwächeanfall lässt David zu Boden gehen, entkräftet sinkt sein Kopf an die Wand. Noch einmal fleht er: „Bitte, nicht so!“ Dann kehrt die Stille zurück in die Felsspalte. Und mit ihr die pechschwarze Nacht.
Die Fahrt zum todkranken Vater wird für den gestressten David und seinen pubertierenden Sohn Simon eine Reise zu sich selbst. In der Einfachheit des Lebens in den Bergen stellt sich David seinen Schuldgefühlen und Simon entdeckt während eines gefährlichen Sturms, dass seine Hyperaktivitätsstörung Ausdruck einer außergewöhnlichen Fähigkeit ist.
Wir leben in einer elektrifizierten, technisierten Welt. Was würde geschehen, wenn die Natur – in aller Stille – bereits damit begonnen hätte, unserem Streben nach umfassender Digitalisierung Einhalt zu gebieten?
Dieser Roman gibt eine naturwissenschaftlich fundierte, fiktionale Antwort.