Der Einsatz von Asset Management Corporations zur Lösung des Problems der notleidenden Kredite im chinesischen Bankensystem
Edmund Li Sheng
Das hohe Volumen notleidender Kredite staatlicher Banken birgt erhebliche Risiken für die Fortsetzung des chinesischen Wachstumsprozesses. Die Entscheidungsträger haben daher zahlreiche Reformmaßnahmen eingeleitet, um den Finanzsektor zu stärken. Als ein entscheidendes Instrument gilt der Aufbau spezieller Institute zur Übernahme der notleidenden Kredite der größten staatseigenen Geschäftsbanken. Zur Lösung des Problems ist es dabei unentbehrlich, daß diese Institute in ausreichendem Umfang mit Kapital ausgestattet werden. Die chinesische Regierung hat die Wahl zwischen zwei in ihrer Wirkung sehr unterschiedlichen Alternativen: Einer fiskalischen Finanzierung aus dem Staatshaushalt oder einer Geldmengenfinanzierung durch die Zentralbank. Der Autor vergleicht in der vorliegenden Arbeit die beschäftigungspolitischen, außenwirtschaftlichen und politökonomischen Konsequenzen beider Vorgehensweisen. Nach Abwägung der Argumente sieht er vor dem Hintergrund der institutionellen und ökonomischen Charakteristika der chinesischen Volkswirtschaft ein klares Übergewicht der Vorteile einer Geldmengenfinanzierung.