„Der erste unserer Sprachmenschen“. Neue Einsichten zum Werk von Martin Walser
Wolfgang Herles, Siegmund Kopitzki
Seinen 90. Geburtstag ignorierte Martin Walser. Nicht so Walsers Freunde und Leser am Bodensee. Sie feierten den Schriftsteller und Sprachzauberer, der 1927 in Wasserburg geboren wurde – und den der See immer noch „am Haken“ hat … Ein Höhepunkt des Festivals: das Symposion in Überlingen, Arbeits- und Lebensort Walsers. Renommierte Referenten setzten Akzente mit neuen Einblicken in Walsers Schaffen und Person: Da wird der „produktive“ Heimatbezug im Walserschen Werk erkundet und Walsers schwieriger Liebe zu Amerika nachgespürt; um den Walserschen Sprachbegriff geht es und seinen Ursprung im „Wörterbaum“ des Vaters, auch – vielfach vernachlässigt – um Lyrik und Drama im Werk Walsers; von Walsers Schreibansatz ist die Rede, „die Dinge schöner [zu] machen, als sie wirklich sind, sodass sie einen weißen Schatten werfen“. Dem „ersten unserer Sprachmenschen“ widmet der Büchner-Preisträger Arnold Stadler, ein weiterer Gratulant, schließlich mit einem poetischen Text eine herzergreifende Liebeserklärung. – Eine einzigartige Sammlung eindrucksvoller Texte, die Martin Walser, den unvergleichlichen Sprachvirtuosen, geistreich wie berührend ehren.