Der heilige Ägidius
Stadtpatron von Graz
Karlpeter Elis
Die Legende erzählt, dass der heilige Ägidius das Leben eines Rehs rettete, indem er sich schützend vor das Tier stellte, als dieses von einem Jäger durch einen Pfeilschuss getötet werden sollte. Der Pfeil des Jägers traf ihn selbst, die Wunde blieb bis an sein Lebensende … So weit die Legende. Wer aber war dieser Heilige tatsächlich, der seit den frühesten Tagen nicht nur Graz, sondern auch die dazugehörige heutige Domkirche beschützt und lange Zeit sogar Patron der gesamten Steiermark war? Um das Jahr 640 in Athen geboren, verließ er nach anfänglichem Medizinstudium seine Heimat, um im Gebiet der Camargue ein Gott zugewandtes Leben in Armut und Einsamkeit zu führen. Hier prallten nicht nur die unterschiedlichen Religionen der Ost- und Westkirche, der Juden und Sarazenen aufeinander, hier kreuzten sich auch die wichtigsten Pilgerstraßen. Im vorliegenden Buch wird neben der Schilderung seines wundersamen Lebens und der Ausbreitung seines Kultes über ganz Europa besonders der verworrene Weg seines Patroziniums nach Graz beleuchtet.