Der Kammmolch
Ein "Wasserdrache" in Gefahr
Robert Jehle, Alexander Kupfer, Burkhard Thiesmeier
Mit der Aufnahme in den Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die 1992 von der Europäischen Union verabschiedet wurde, rückte der Kammmolch (Triturus cristatus) verstärkt in den Blickpunkt des Natur- und Artenschutzes. Zahlreiche Gebiete, die nach der FFH-Richtlinie für die Arten des Anhangs II sicherzustellen sind, wurden in ganz Deutschland im Hinblick auf das Vorkommen unseres größten einheimischen Wassermolchs unter stren-gen Schutz gestellt. Gleichzeitig stieg die Zahl der Veröffentlichungen zur Lebensweise und Schutz, sodass wir heute über keine weitere Molchart mehr Wissen zur Verfügung haben.
Der Kammmolch bevorzugt die größeren, mit reichlich Wasserpflanzen und Röhricht versehenen Tümpel und Teiche, die gut besonnt und fischfrei sein sollten, um stabile Populationen aufbauen zu können. Die Gewässer müssen in einem reich strukturierten Umfeld liegen, das feuchte Wiesen und naturnahen Wald umfasst. Erst in einem Komplex aus mehreren unterschiedlich großen und verschieden ausgestatteten Gewässern, verbunden durch geeignete Landkorridore, erreicht die Art optimale Populationsgrößen, die langfristig überlebensfähig sind.
Der vorliegende Band veranschaulicht und diskutiert in vielen Details die Einbindung des Kammmolchs in diesen komplexen Lebensraum. Der Kammmolch-Artenkreis mit seinen fünf Vertretern wird in Wort und Bild vorgestellt, Balz und Paarung werden ausführlich beschrieben. Für die Naturschutzpraxis werden die wichtigsten Nachweismethoden erläutert, verbunden mit grundlegenden Empfehlungen zum Schutz des gefährdeten „Wasserdrachens“.