Der Klang der Großstadt
Chemnitz im Kaiserreich 1871–1918
Frédéric Bußmann, Uwe Fiedler, Stefan Thiele, Hendrik Thoß
Eine Leseprobe finden Sie unter „https://verlag.sandstein.de/reader/98-661_KlangGrossstadt“
2021 jährte sich zum 150. Mal die Gründung des Deutschen Kaiserreichs, das von 1871 bis 1918 bestand. In diesen Zeitraum fällt die durch unvorstellbare Dynamik forcierte Formung des Gemeinwesens der Stadt Chemnitz zur sächsischen Industriemetropole: Mit 100.000 Einwohnern im Jahr 1883 überschritt die Kommune die formelle Grenze zur Großstadt – bis kurz nach der Jahrhundertwende kamen jeweils im Zehn-Jahres-Schritt weitere 100.000 Einwohner dazu. Chemnitz wurde Boomtown. Eine prächtige City entstand. Die Randbezirke wurden sowohl von dicht besiedelten Arbeiterquartieren als auch von luxuriösen Wohngebieten für die privilegierten Schichten in Besitz genommen. Unter anderem mussten Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Infrastruktur und Architektur mit dem starken Wachstum Schritt halten. Die Kaiserzeit war somit eine der prägendsten Epochen in der Geschichte der Stadt Chemnitz, die schließlich mit dem Ersten Weltkrieg eine drastische Wendung ins Negative erfuhr.
15 Autoren beleuchten mit ihren Beiträgen die Vielfalt der gesellschaftlichen und kulturgeschichtlichen Entwicklung in Chemnitz. Eine Vielzahl bislang unveröffentlichter historischer Fotografien, aufwendig bemalter Schützenscheiben, großer Damenroben und bunter Uniformen lassen das Bild der Menschen in den Straßen der Stadt noch einmal aufscheinen und vermitteln bis heute ein lebendiges Zeugnis des bürgerlichen Fortschrittsdiskurses der Zeit. Der Jubiläumsband bietet mit dem breiten Spektrum von Objekten aus der Sammlung des Schloßbergmuseums einen Einblick in das Lebensgefühl jener Jahrzehnte.