Der lexikografische Prozess
Konzeption für die Modellierung der Datenbasis
Carolin Müller-Spitzer
Die Medienrevolution des Computerzeitalters hat auch die Lexikografie tiefgreifend verändert. Es stellen sich neue Fragen wie: Kann aus einer Datenbasis gleichzeitig ein gedrucktes und ein elektronisches Wörterbuch entwickelt werden? Welche innovativen Funktionalitäten können den Wörterbuchbenutzern im elektronischen Medium angeboten werden? Wie kann die Erarbeitung der Daten im lexikografischen Prozess bestmöglich unterstützt werden? Die Basis für die Möglichkeiten im Umgang mit den lexikografischen Daten bildet dabei die Datenmodellierung und -aufbereitung. Daher ist es für die Erarbeitung eines Wörterbuchs von grundlegender Bedeutung, eine Konzeption dafür zu haben, wie die zugrunde liegenden Daten zu modellieren und aufzubereiten sind. Die vorliegende Arbeit stellt nachdrücklich dar, wie eine wohlüberlegte, methodisch fundierte und vor allem anwendbare Datenmodellierung zu weitreichenden Verbesserungen der lexikografischen Praxis führt. Dazu wird eine Datenmodellierung für den lexikografischen Prozess entwickelt, die die Erarbeitung der Daten und die Recherchierbarkeit sowohl für Lexikografen als auch Wörterbuchbenutzer optimiert. Für die Entwicklung und Konzeptionierung des hier entwickelten Leitfadens zur Datenmodellierung werden texttechnologische Verfahren (hier vor allem: XML und verwandte Standards) ebenso herangezogen wie metalexikografische Forschungen aus dem Bereich der Printwörterbücher.