Der Literaturpreis des Nordischen Rates
Tendenzen – Praktiken – Strategien – Konstruktionen
Jürgen Hiller
Der Literaturpreis des Nordischen Rates ist die bedeutendste Auszeichnung für Autorinnen und Autoren aus den nordischen Ländern und ein wesentliches Element einer gemeinsamen nordischen kulturellen Identität. Diese erste deutschsprachige Veröffentlichung über den seit 1962 vergebenen, Sprach- und Landesgrenzen übergreifenden Literaturpreis untersucht Funktionsweisen und Entwicklungen des Preisvergabeverfahrens sowie die Konstruktionen des Nordischen innerhalb dieses Prozesses.
Eine empirische Analyse von Merkmalen nominierter Bücher wie Sprache, Geschlecht und Genre liefert Erkenntnisse über Nominierungspraktiken und mögliche Erfolgsstrategien im Entscheidungsverfahren. Die Frage, ob das Nordische der ausgezeichneten Bücher eine textimmanente Eigenschaft ist oder eine im Preisprozess konstruierte Zuschreibung, wird unter verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Der Text wird ergänzt durch eine vollständige tabellarische Übersicht aller 654 Nominierungen einschließlich der analysierten Merkmale, um eine Datengrundlage für weitere Forschung zu schaffen.