Der Mahayana-Buddhismus in den Augen des Dichters Candragomin
Michael Hahn, Astrid Lohöfer
Der im 5. Jh. im Osten Indiens wirkende buddhistische Laienanhänger Candragomin
war nicht nur ein bedeutender Gelehrter, sondern auch ein erstrangiger
Dichter, der in seinen Werken Lesern, Zuhörern und Zuschauern die Gedankenwelt
des Mahāyāna-Buddhismus in nachdrücklicher und zugleich eingängiger
Weise zu vermitteln suchte. Die drei in diesem Band dargebotenen
Werke, das Schauspiel »Freude für die Menschen«, der »Brief an einen Schüler
« und der »Hymnus in Form eines Sündenbekenntnisses«, zeichnen sich
durch eine formvollendete Sprache und die Einführung neuer Elemente in bereits
bestehende Formen aus. Nahezu 1000 Jahre erfreuten sich Candragomins
Dichtungen in ihrem Heimatland einer ungebrochenen Popularität, bis sie mit
der Vernichtung des Buddhismus vom indischen Boden verschwanden.
Als dichterische Werke von hohem Rang und Beiträg zu einer weitgehend ideologiefreien
Ethik verdienen sie es aber, auch heute noch gelesen zu werden.