Der Mythos Paul Klee
Eine biographische und kulturgeschichtliche Studie
Manfred Clemenz
Bereits 1920 stilisierte sich Paul Klee (1879–1940) zum weltentrückten Künstler und Metaphysiker, ein Mythos, den seine Biographen aufgriffen und über Jahrzehnte verbreiteten. In seinem Buch geht Manfred Clemenz der Entstehung und Geschichte dieses Mythos erstmals auf den Grund. Er rekonstruiert den biographischen, zeitgeschichtlichen und kunstphilosophischen Hintergrund des Schaffens von Paul Klee und skizziert so ein realistisches Portrait des Künstlers, das signifikant von den harmonisierenden Darstellungen der bisherigen Klee-Biographik abweicht. Selbstzweifel, Depressionen, der Kampf zwischen Geist und Trieb sowie eine körperfeindlich-asketische Haltung prägen dieses Bild. Als Grundlage der Rekonstruktion dienten dem Autor neben autobiographischen und kunsttheoretischen Schriften Klees auch eine Reihe bisher unveröffentlichter Texte wie die Lebenserinnerungen seiner Frau Lily und die Tagebücher Petra Petitpierres, seiner langjährigen Freundin und Vertrauten.